Im Bewusstsein, auch die JBH auszuzeichnen

Feierliche Verleihung von Jörg-Peter Schlieder mit dem Bundesverdienstkreuz

BVK-Verleihung an Jörg-Peter Schlieder
BVK-Verleihung an Jörg-Peter Schlieder

Rhein-Sieg-Kreis. „Warum ich? Wo waren meine besonderen Leistungen für das Gemeinwohl, die diese Ehrung verdienen?“ Mit diesen Fragen leitete Jörg-Peter Schlieder seine Dankesrede im Siegburger Kreishaus ein. Der damalige Geschäftsführer der Jugendbehindertenhilfe Siegburg/Rhein-Sieg e.V. wurde mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

In Anwesenheit von Freunden und Familie, sowie JBH-Vorstandsmitgliedern und den Leitungen der JBH-Kindertagesstätten wurde er im Beisein der Bürgermeister von Siegburg und Sankt Augustin, Franz Huhn und Klaus Schumacher, durch die stellvertretenden Landrätin Notburga Kunert geehrt. „Sie haben durch Ihr sehr intensives Engagement im sozialen Bereich und durch

Ihr hohes Verantwortungsbewusstsein im Rahmen von Integrationsmaßnahmen für beeinträchtigte Kinder und Jugendliche die Bürgergesellschaft Siegburg und im Rhein-Sieg-Kreis entscheidend weitergebracht“, betonte sie in ihrer Laudatio. Der in Sankt Augustin wohnhafte Jörg-Peter Schlieder trat 1966 in die Bundeswehr ein und engagierte sich schon während seiner Dienstzeit als Offizier der Luftwaffe für die Jugendbehindertenhilfe. Bereits 1994 setzte er sich persönlich dafür ein, dass der Bau der integrativen Kinderburg „Veronika-Keller“ gefördert wurde. Ein Jahr später war er maßgeblich an der Planung und Durchführung der ersten „Integrativen Jugendspiele“ in der Luftwaffenkaserne beteiligt. Diese wurden von 1997 bis 2009 ausgetragen und umfassten bis zu 1.400 teilnehmende Schüler aus dem Rhein-Sieg-Kreis nebst Umland. Die Jugendspiele wurden vom „Entenrennen“ als Folgeveranstaltung abgelöst. Die hierbei erzielten Gewinne fließen in die Kindertagesstätten der Jugendbehindertenhilfe. Nach seiner Pensionierung übernahm Jörg-Peter Schlieder im Jahr 2006 die stellvertretende Geschäftsführung, und ab 2007 die Geschäftsführung der Jugendbehindertenhilfe. In den darauffolgenden Jahren konnte mit den „kleinen Strolchen“ eine weitere Kindertagesstätte übernommen und in eine integrative Einrichtung umgebaut werden. Damit trug Jörg-Peter Schlieder Verantwortung für insgesamt neun Gruppen mit circa 170 Kindern, darunter fast 30 Kinder mit Behinderung oder besonderem Förderbedarf, sowie für mehr als 50 Mitarbeiter. Bei der Umstrukturierung sowie dem Aus- und Aufbau der JBH brachte er seine beruflichen Erfahrungen äußerst zielführend ein. Zusätzlich setzte er sich für weitere Projekte, wie dem „Integrativen Familienzentrum Wolsdorf“ oder den „Ball Kids“ ein. Gemeinsam durchgeführt mit dem Siegburger Turnverein, vermittelt die Gruppe Kindern, mit und ohne Förderbedarf, auf spielerische Weise den Umgang mit dem Ball, um sie für den Vereinssport zu gewinnen und zu integrieren. Dem drohenden Wegfall von Förderungen durch den Landschaftsverband Rheinland, aufgrund gesetzlicher Änderungen für therapeutische Leistungen, setzte Jörg-Peter Schlieder die Entwicklung eines umfangreichen neuen Konzepts entgegen. Damit konnten die Weiterbeschäftigung der Therapeuten und somit die therapeutische Behandlungen der Kinder mit Beeinträchtigungen in den beiden integrativen Kindertagesstätten der JBH erfolgreich gewährleistet werden. „Durch Ihr ausgesprochenes Organisationsgeschick und Ihre geradlinige und analytische Arbeitsweise gelang es Ihnen, die Einrichtungen der Jugendbehindertenhilfe als Standort der Diagnostik und Leistungserbringung zu qualifizieren und im Jahr 2016 die Kassenzulassung nach §124 SGB V beantragen zu können“, hob stellvertretende Landrätin Notburga Kunert hervor. Der zeitliche Aufwand für das rein ehrenamtliche und als herausragend bestätigte Engagement wird mit mindestens einer Halbtagesstelle, zeitweise sogar mit einer Vollzeitstelle beschrieben. Im Jahr 2018 übergab Jörg-Peter Schlieder die Geschäftsführung an einen Nachfolger, dem er aber nach wie vor mit Rat und Tat zur Seite steht, wenn er gebraucht wird. Schon im Berufsleben war er für die beispielhafte Erfüllung von Soldatenpflichten mehrfach ausgezeichnet worden, so erhielt er 1984 das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Silber und 1992 das Ehrenkreuz in Gold. „Deshalb freut es mich außerordentlich, dass es mir nun möglich ist, Sie auch für Ihre Verdienste im privaten Leben zu ehren“, mit diesen Worten überreichte die stellvertretende Landrätin Notburga Kunert an Jörg-Peter Schlieder die Ordensinsignien verbunden mit den Glückwünschen des Ministerpräsidenten Armin Laschet und der Regierungspräsidentin Gisela Walsken. In diesem Rahmen bekam er auch von Klaus Schumacher den Ehrentaler der Stadt Sankt Augustin ausgehändigt. Neben den Danksagungen an die Leitungen, pädagogische Fachberatung, Vorstands- und Verwaltungsratsmitglieder, widmete er ein besonderes Wort seiner Ehefrau Gerti, die große Entbehrungen auf sich nahm und Jörg-Peter Schlieder das große Engagement im Ehrenamt erst ermöglicht hat. Doch in aller Bescheidenheit stellte er letztendlich nicht seine Verdienste in den Vordergrund, sondern stellte klar, dass die Erfolge der guten Gemeinschaftsarbeit in der JBH zu verdanken sei. „Ich danke Ihnen Frau Landrätin Kunert für die hohe Ehrung, die ich mit Freude entgegengenommen habe und mit dem Bewusstsein, dass damit auch die JBH ausgezeichnet wurde.“

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